Orthographie bei Schüler-Mails
Meine Schüler schreiben mir regelmäßig Mails. Letztens kam diese hier:

Zum Hintergrund: Am Freitag vor den Osterferien kamen meine Achtklässler ihre Mathematik-Klassenarbeit zurück und der betroffene Schüler fehlt krankheitsbedingt. Also eine verständliche Anfrage, und ich möchte betonen, dass dieser Schüler nicht im Mindesten daran interessiert ist, über die Ferien Mathematik zu lernen, denn dafür wäre die Option, sich „nur die note“ schicken zu lassen, natürlich abwegig… außerdem kenne ich den Schüler gut.
Auffallend ist die miserable Rechtschreibung. Klar, auf Wortebene stimmt das meiste, aber da greift ihm einfach die Rechtschreibkorrektur des iPads unter die Arme (wie sähe die Mail wohl ohne aus?), Groß- und Kleinschreibung sowie Zeichensetzung erschienen hingegen wohl weitestgehend unnötig.
Eine solche Mail wäre nicht der Rede wert, wenn sie die Ausnahme wäre. Ist sie aber leider nicht, ganz im Gegenteil: Die überwiegende Mehrheit aller Schüler-Mails, die mich erreichen, ist mittlerweile von dieser Bauart – selbst von Oberstufenschülern.
(Vollständig fehlerfreie Schüler-Mails erhalte ich übrigens so gut wie nie.)
Meine Standard-Antwort auf derlei Mails, die alle Schüler erhalten, von denen ich glaube, dass sie es eigentlich besser können müssten bzw. sich beim Verfassen erkennbar keinerlei Mühe gegeben haben, sieht inzwischen so aus:

Manche der so Bedachten geben daraufhin resigniert auf und versuchen es – wenn überhaupt – in der nächsten Stunde auf mündlichem Wege. Im oben genannten Fall erhielt ich hingegen etwa eine halbe Stunde später eine überarbeitete Version:

Gleich viel besser, nicht (wenn auch weiterhin nicht fehlerfrei)? Die „Belohnung“ folgte umgehend:
