Eine Geschichte zum Wegschmeißen
Zu den Aufgaben einer Schule gehört neben vielen anderen Dingen auch, den Schülern einen bewussten Umgang mit Abfällen nahezubringen. Und wo der Idealfall – die Müllvermeidung -, keine Option darstellt, ist die zweitbeste Option natürlich die Mülltrennung. Dazu sollten in jedem Klassenraum drei Mülleimer stehen: Für Papier, Verpackungen und Restmüll.
Neulich fiel mir auf, dass in etlichen der Räume, in denen ich unterrichte, einer oder mehrere dieser Eimer fehlten. Ich fasste also den Vorsatz, jeweils zum Unterrichtsbeginn Schüler zum Hausmeister zu schicken, um dies zu ändern.
Was simpel klingt, zog sich tatsächlich über mehrere Wochen hinweg, denn allzu oft vergaß ich meinen Vorsatz einfach selbst, da die Mülleimer ja unauffällig in einer Ecke stehen und – im Gegensatz zu den Schülern – nicht um Aufmerksamkeit buhlen. Schickte ich dann doch mal einen Schüler los, kam dieser oftmals mit leeren Händen wieder, weil der Hausmeister gerade nicht anzutreffen war.
Doch schließlich war es geschafft: Mülleimer überall dort, wo sie sein sollten. Zufrieden saß ich an diesem Tag nach Unterrichtsschluss noch eine Weile im Klassenraum, einige liegen gebliebene Mails abarbeitend, als eine der Frauen vom Reinigungsteam hereinschaute. Während wir einige freundliche Worte wechselten, kippte sie erst die Inhalte zweier der Mülleimer in den dritten, um dergestalt alles in einem einzigen großen Müllsack verschwinden zu lassen.
Da bin ich einfach sitzen geblieben.