Dieser Tage haben die Zehntklässler die neu eingeführten zentralen Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch geschrieben.
Die Prüfungen sind durchaus lang, in Mathematik beispielweise 120 Minuten, von denen maximal 30 Minuten für den ersten – hilfsmittelfreien – Teil verwendet werden dürfen. Wer diesen ersten Teil früher abgibt, hat entsprechend mehr Zeit für den zweiten Teil, bei dem die üblichen Hilfsmittel wie Formelsammlung und Taschenrechner verwendet werden dürfen.
Aber das wäre offenbar zu einfach, weswegen sich das Schulministerium einen neuen Kniff hat einfallen lassen: Die Bonuszeit.
Ich zitiere aus der entsprechenden Verfügung:
„In allen Fächern steht zu den o. g. Zeiten zusätzlich eine Bonuszeit von 10 Minuten zur Orientierung zur Verfügung. In den Fächern Deutsch und Mathematik können die Schülerinnen und Schüler die Bonuszeit (auch anteilig) für den ersten und zweiten Prüfungsteil verwenden.„
(Quelle: https://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/upload/zp10/verfuegungen/anlagen_verfuegung/2024/ZP10-Verfuegung_2024_AS_Teil_A.pdf, Seite 10-11)
Was bedeutet das jetzt konkret? Anstelle einer Prüfungsdauer von 120 Minuten und höchstens 30 Minuten für Teil 1, dauert die Prüfung de facto 130 Minuten, von denen höchstens 40 Minuten für Teil 1 verwendet werden dürfen. – Das hätte man natürlich auch direkt so schreiben können, aber so klingt es doch sehr nach Geschenk…
Brilliant, oder?